Lesezeit: 6 Minuten 17 Sekunden | Veröffentlicht: 14. Juli 2025
Virtualisierung Was ist Virtualisierung?
Bei der Virtualisierung handelt es sich um den Prozess der Erstellung virtueller Versionen physischer Ressourcen wie Server, Speichergeräte, Netzwerke oder Betriebssysteme durch den Einsatz von Software zum Abstrahieren und Zuweisen dieser Ressourcen, wodurch mehrere virtuelle Umgebungen gleichzeitig auf einem einzigen physischen System ausgeführt werden können.
- Wie funktioniert die Virtualisierung?
- Was sind die Vorteile der Virtualisierung?
- Welche Arten von Virtualisierung gibt es?
- Virtualisierung im Cloud Computing
- Wie kann HPE Ihnen mit Virtualisierungslösungen helfen?
Wie funktioniert die Virtualisierung?
Die Virtualisierung ist eine Technologie, die die Erstellung mehrerer simulierter Computing-Umgebungen oder dedizierter Ressourcen aus einem einzigen Pool physischer Systemressourcen ermöglicht. Dieser Prozess wird durch die Einführung einer Virtualisierungsebene ermöglicht, einer softwarebasierten Abstraktionsschicht, die zwischen der physischen Hardware und den virtuellen Umgebungen liegt. Diese Ebene ermöglicht die Aufteilung einer einzelnen physischen Maschine, beispielsweise eines Servers, Speichergeräts oder einer Netzwerkkomponente, in mehrere virtuelle Maschinen (VMs) oder virtualisierte Ressourcen.
Im Mittelpunkt der Virtualisierung steht der Hypervisor, eine kritische Softwarekomponente, die für die Verwaltung und Orchestrierung des Virtualisierungsprozesses verantwortlich ist. Der Hypervisor interagiert direkt mit der zugrunde liegenden physischen Hardware und weist jeder virtuellen Maschine Ressourcen wie CPU, Arbeitsspeicher, Speicherplatz und Netzwerkschnittstellen zu. Er stellt sicher, dass die virtuellen Maschinen unabhängig und sicher arbeiten, während sie dieselbe physische Hardware gemeinsam nutzen. Der Hypervisor übernimmt auch Aufgaben wie die Isolierung der VMs voneinander, die Verwaltung von Ressourcenkonflikten und die Ermöglichung der Kommunikation zwischen der Hardware und den virtuellen Maschinen.
Jede durch Virtualisierung erstellte virtuelle Maschine verhält sich wie ein eigenständiges System, das sein eigenes Betriebssystem und seine eigenen Anwendungen ausführen kann. Beispielsweise kann ein einzelner physischer Server mehrere VMs hosten, auf denen jeweils unterschiedliche Betriebssysteme (z. B. Windows, Linux) und Workloads gleichzeitig ausgeführt werden. Diese Abstraktion gewährleistet eine effiziente Nutzung physischer Ressourcen und gleichzeitig die Flexibilität und Isolation zwischen den virtuellen Umgebungen.
Neben der Servervirtualisierung erstreckt sich das Konzept auch auf andere Bereiche wie die Speichervirtualisierung (Abstraktion mehrerer physischer Datenspeichergeräte in einem einzigen virtuellen Speicherpool) und die Netzwerkvirtualisierung (Anlegen virtueller Netzwerkkomponenten wie Switches, Router oder Firewalls über der physischen Netzwerkinfrastruktur). Diese Funktionen machen die Virtualisierung zu einer grundlegenden Technologie in der modernen IT-Infrastruktur.
Was sind die Vorteile der Virtualisierung?
Kosteneinsparungen und Effizienz:
- Virtualisierung spart Geld durch Konsolidieren der Infrastruktur und Reduzieren der Hardware-Kosten bei gleichzeitiger Platzeinsparung.
- Sie verbessert die Ressourcenauslastung sowie die Energieeffizienz und optimiert das Infrastrukturmanagement, um Kosten einzusparen.
Skalierbarkeit und Flexibilität:
- Virtualisierung ermöglicht eine schnelle Bereitstellung virtueller Ressourcen und eine schnelle Skalierbarkeit, um sich verändernde Anforderungen zu erfüllen.
- Sie bietet eine flexible und kosteneffiziente Ressourcen-Zuordnung durch effektive bedarfsgerechte Skalierung basierend auf den Workload-Anforderungen.
Disaster Recovery und Business Continuity:
- Virtualisierung gewährleistet Datenschutz und Hochverfügbarkeit durch Funktionen wie beispielsweise Replikation und Live-Migration zur Sicherstellung der Business Continuity.
- Sie ermöglicht Disaster Recovery-Strategien wie Standort-Failover, minimiert Ausfallzeiten und gewährleistet die Datensicherheit.
Test- und Entwicklungsumgebungen:
- Virtualisierung vereinfacht das Einrichten isolierter Testumgebungen, reduziert Konflikte und gewährleistet präzise Resultate.
- Sie beschleunigt Test- und Entwicklungszyklen durch schnelle Bereitstellung und Replikation virtueller Umgebungen und mehr Effizienz bei Software-Entwicklungen sowie Tests.
Welche Arten von Virtualisierung gibt es?
Im Folgenden sind die verschiedenen Arten der Virtualisierung aufgeführt:
- Die Server-Virtualisierungstechnologie ermöglicht den Betrieb zahlreicher virtueller Server auf einem einzelnen physischen Server und hierdurch eine Optimierung der Ressourceneffizienz. Server sind dafür ausgelegt, eine große Zahl von Aufgaben zu verarbeiten. Daher können viele Unternehmen enorm davon profitieren, wenn Server partitioniert werden, damit ihre Komponenten effizienter für mehrere Funktionen auf dem gesamten System genutzt werden können. Hypervisoren, beispielsweise vom Typ 1 (Bare Metal) und Typ 2 (gehosted), verwalten virtuelle Maschinen und ermöglichen eine Servervirtualisierung.
- Bei der Speichervirtualisierung wird eine Gruppe von Servern von einem virtuellen Speichersystem verwaltet. Dieses System verwaltet den Datenspeicher aus mehreren Quellen und behandelt ihn wie einen einzigen Speicherpool, unabhängig von Hardwareunterschieden zwischen den Host-Systemen. Diese Virtualisierung vereinfacht die Durchführung von Sicherungs-, Archivierungs- und Wiederherstellungsaufgaben. Speichervirtualisierung umfasst die Virtualisierung von Datenspeicherressourcen und die Verwaltung von Daten. Architekturen und Technologien zur Speichervirtualisierung ermöglichen eine effiziente Datenspeicher-Bereitstellung, Datenmigration und zentrale Verwaltung.
- Die Anwendungsvirtualisierung entkoppelt die Anwendung vom Betriebssystem und von der Hardware, auf dem bzw. der sie ausgeführt wird. Die Endbenutzer greifen gewöhnlich auf virtualisierte Anwendungen auf einem Thin Client zu, während die Anwendung selbst auf einem mit dem Internet verbundenen Server im Rechenzentrum ausgeführt wird. Dies kann die Ausführung von Anwendungen vereinfachen, die ältere Betriebssystemversionen erfordern oder ein Risiko für andere Systemressourcen darstellen könnten.
- Die Desktop-Virtualisierung, auch als virtuelle Desktop-Infrastruktur (VDI) bezeichnet, spiegelt die Desktop-Umgebung eines Benutzers in einem softwarebasierten System, auf das der Benutzer über das Internet zugreifen kann. Alle Elemente des physischen Arbeitsbereichs werden auf dem Server gespeichert und die Endbenutzer profitieren von einem ähnlichen Benutzererlebnis, unabhängig vom verwendeten Gerät. Alle Benutzerdaten und Programme befinden sich auf dem Host-Server, nicht auf dem Gerät der Endbenutzer. Bei der Desktop-Virtualisierung werden Desktop-Umgebungen und Benutzer-Arbeitsbereiche virtualisiert. Dies ermöglicht mehr Flexibilität und den Zugriff über eine Vielzahl von Geräten.
- Die Netzwerkvirtualisierung trennt virtuelle Netzwerke von der zugrunde liegenden Hardware. Virtuelle Switches werden für das gesamte Management der Netzwerke verwendet. Die Netzwerkvirtualisierung erleichtert Administratoren die Zuordnung und Verteilung von Ressourcen und sorgt damit für eine höhere und stabilere Netzwerkleistung. Die Netzwerkvirtualisierung umfasst die Virtualisierung von Netzwerkfunktionen und -ressourcen zur Verbesserung von Flexibilität und Effizienz. Software-definierte Netzwerke (SDN) und Netzwerk-Virtualisierungs-Overlays ermöglichen den Aufbau virtueller Netzwerke und ein zentrales Netzwerk-Management.
- Die Hardwarevirtualisierung ist der Prozess der Erstellung virtueller Versionen physischer Hardwareressourcen wie CPUs, Arbeitsspeicher, Speicherplatz und Netzwerkkomponenten mithilfe von Virtualisierungssoftware (z. B. einem Hypervisor). Diese Abstraktion ermöglicht die gleichzeitige Ausführung mehrerer Betriebssysteme und Anwendungen auf einer einzigen physischen Maschine, als ob jede Komponente auf ihrer eigenen dedizierten Hardware laufen würde.
- Paravirtualisierung ist eine andere Art der Virtualisierung, bei der das Gastbetriebssystem die Virtualisierung erkennt und mit dem Hypervisor interagiert, um die Leistung zu verbessern. Diese Technik optimiert die Kommunikation zwischen dem Gastbetriebssystem und dem Hypervisor, was zu einer besseren Leistung führt. Hardwaregestützte virtuelle Maschinen nutzen Hardwarefunktionen, um die Virtualisierungsleistung und -sicherheit zu verbessern. Um die Effizienz und Sicherheit der Virtualisierung zu verbessern, werden moderne CPUs mit hardwaregestützten Virtualisierungsfunktionen verwendet.
- Vollständige Virtualisierung ist eine Art der Virtualisierung, bei der die VM die Hardwareumgebung vollständig emuliert und so die Ausführung unveränderter Gastbetriebssysteme zulässt. Dies ermöglicht die Ausführung unveränderter Gastbetriebssysteme durch vollständige Emulation der zugrundeliegenden Hardware. Zu guter Letzt bieten containerbasierte virtuelle Maschinen, die oft als Container bezeichnet werden, eine Isolation auf Prozessebene und teilen sich den Kernel des Host-Betriebssystems, wodurch sie im Vergleich zu herkömmlichen VMs leichtgewichtig sind. Container bieten leichte, effiziente und schnelle Bereitstellungsumgebungen für Anwendungen wie Docker, Kubernetes und Linux Containers (LXC).
Virtualisierung im Cloud Computing
Virtualisierung ist eine zentrale Technologie im Cloud Computing, die die Erstellung virtueller Instanzen von Hardware, Software, Datenspeicher oder Netzwerken ermöglicht, sodass mehrere Systeme, Anwendungen oder Workloads unabhängig voneinander auf derselben physischen Hardware ausgeführt werden können. Diese Unabhängigkeit wird durch eine Abstraktionsebene erreicht, die von der Virtualisierungssoftware bereitgestellt wird, die wiederum die physische Hardware von den darauf laufenden Betriebssystemen (OS) und Anwendungen entkoppelt. Auf diese Weise schafft die Virtualisierung eine flexible, skalierbare und effiziente Umgebung für die Verwaltung und Nutzung von Ressourcen.
Im Zusammenhang mit dem Cloud Computing abstrahiert und bündelt die Virtualisierung physische Hardwareressourcen – wie Server, Speichergeräte und Netzwerkkomponenten – und schafft virtuelle Versionen dieser Ressourcen, die dynamisch zugewiesen, verwaltet und skaliert werden können. Diese Abstraktion ermöglicht Cloud-Dienstanbietern (CSPs), den Benutzern Computing-Ressourcen wie virtuelle Maschinen (VMs) und Container effizient, on demand und auf Pay-per-Use-Basis bereitzustellen. Benutzer profitieren vom Zugriff auf diese Ressourcen, ohne in die zugrunde liegende physische Infrastruktur investieren oder diese verwalten zu müssen.
Die Virtualisierung ist ein entscheidender Faktor für Cloud Computing und ermöglicht Cloud-Anbietern die Bereitstellung skalierbarer, flexibler und kostengünstiger Services. Durch die Abstraktion physischer Ressourcen und die Erstellung virtualisierter Umgebungen unterstützt sie die dynamische Ressourcenzuweisung, die Workload-Isolierung und ein effizientes Infrastrukturmanagement. Ob durch virtuelle Maschinen für herkömmliche Workloads oder Container für leichte Anwendungen – die Virtualisierung treibt weiterhin Innovation und Effizienz in der Cloud-Landschaft voran.
Wie kann HPE Ihnen mit Virtualisierungslösungen helfen?
HPE unterstützt die Virtualisierung durch ein umfassendes Hybrid Cloud-Portfolioangebot, das die Verwaltung vereinfacht, die Kosten optimiert und die Leistung verbessert. Zu den Lösungen gehören:
- HPE Morpheus VM Essentials Software: Vereinfacht das Virtualisierungsmanagement für KVM- und VMware-Umgebungen mit Funktionen wie hoher Verfügbarkeit und integrierter Datensicherung. Sie unterstützt bei der Verwaltung und Umstellung auf den HPE VME-Hypervisor, reduziert die Komplexität und optimiert die Kosten.
- HPE Private Cloud Business Edition: Bietet agile Self-Service-Private-Cloud-Lösungen zur Vereinfachung der VM-Verwaltung in On-Premises- und Public Clouds und nutzt dabei die disaggregierte hyperkonvergente Infrastruktur von HPE.
- HPE Private Cloud Enterprise: Bietet eine umfassend verwaltete Cloud-Lösung für Bare Metal, Container und VMs und liefert mit Sicherheit und Skalierbarkeit über traditionelle und Cloud-native Workloads hinweg konsistent das Beste der Cloud.
- HPE Managed Services – Virtualization: Bietet ein kontinuierliches IT-Service- und Operations Management über ein Netzwerk von weltweit vernetzten IT Operations Centern (ITOCs), die virtuelle Umgebungen überwachen, verwalten und optimieren und so Leistung und Skalierbarkeit gewährleisten.
Diese Lösungen helfen Unternehmen dabei, ihre Virtualisierungsstrategien anzupassen, bereits getätigte Investitionen zu optimieren, Umgebungen zu modernisieren und Hybrid-Cloud-Vorgänge zu vereinfachen.