Lesezeit: 3 Minuten 20 Sekunden | Veröffentlicht: 5. März 2025

Was sind IDS und IPS?
Intrusion Detection System (IDS) und Intrusion Prevention System (IPS) sind Cybersicherheitslösungen, die bösartige Aktivitäten in Netzwerken erkennen und verhindern. Sie spielen eine entscheidende Rolle beim Schutz von Netzwerken vor Cyber-Bedrohungen wie Malware, unbefugten Zugriffsversuchen und Denial-of-Service-Angriffen (DoS). IDS fungiert als passives Überwachungstool, das den Datenverkehr analysiert und Warnungen generiert, wenn es potenzielle Bedrohungen erkennt. IPS hingegen ist ein aktiver Sicherheitsmechanismus, der schädliche Pakete löschen, Firewall-Regeln neu konfigurieren oder sogar betroffene Netzwerksegmente in Echtzeit isolieren kann. Die Kombination aus IDS und IPS verbessert die Sicherheitslage eines Unternehmens, indem sie Erkennungs- und auch automatisierte Reaktionsfunktionen bietet.


Wie funktionieren IDS/IPS?
IDS/IPS-Lösungen basieren auf einer Kombination aus drei Methoden zur Erkennung und Reaktion auf Sicherheitsbedrohungen:
- Signaturbasierte Erkennung: Vergleicht den Netzwerkverkehr mit einer Datenbank bekannter Angriffsmuster. Wenn eine Übereinstimmung gefunden wird, wird ein Alarm ausgelöst oder eine Aktion ausgeführt. Diese Methode ist zwar gegen bekannte Bedrohungen wirksam, hat jedoch bei neuen oder sich entwickelnden Angriffsmustern Probleme.
- Anomaliebasierte Erkennung: Legt eine Basislinie für das normale Netzwerkverhalten fest und kennzeichnet Abweichungen, die auf einen Angriff hinweisen können. Das ist besonders nützlich zum Erkennen von Zero-Day-Exploits oder Advanced Persistent Threats (APTs).
- Verhaltensanalyse: Verwendet maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz, um verdächtiges Verhalten zu identifizieren, das von etablierten Normen abweicht, auch wenn keine bekannte Signatur vorhanden ist.
IDS/IPS-Lösungen funktionieren, indem sie Netzwerkpakete in Echtzeit prüfen, Verkehrsflüsse analysieren und feststellen, ob der Datenverkehr legitim oder bösartig ist. Wenn eine potenzielle Bedrohung erkannt wird, generiert IDS Warnungen, während IPS die Bedrohung aktiv blockiert oder eindämmt.
Warum sollte ich IDS/IPS in Betracht ziehen?
Angesichts immer ausgefeilterer und häufiger auftretender Cyber-Bedrohungen müssen Unternehmen proaktive Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um ihre Netzwerke und vertraulichen Daten zu schützen. IDS/IPS-Lösungen bieten eine wesentliche Verteidigungsebene gegen eine breite Palette von Angriffen, darunter:
- Malware-Infektionen: Erkennen und blockieren Sie Malware, bevor sie sich im Netzwerk verbreiten kann.
- Unbefugte Zugriffsversuche: Identifizieren und mildern Sie Eindringversuche durch nicht autorisierte Benutzer oder böswillige Insider.
- DoS- (Denial-of-Service) und DDoS-Angriffe (Distributed-Denial-of-Service): Verhindern Sie, dass Angreifer die Netzwerkressourcen überlasten und den Geschäftsbetrieb stören.
- Datenexfiltration: Identifizieren Sie verdächtige Datenübertragungsmuster, die auf Datenverletzungen oder Insider-Bedrohungen hinweisen können.
- Zero-Day-Angriffe: Erkennen Sie Anomalien und neue Angriffsmuster, die herkömmlichen Sicherheitslösungen möglicherweise entgehen.
Durch die Integration von IDS/IPS in eine umfassendere Sicherheitsstrategie kann das Risiko von Datenverletzungen, Serviceunterbrechungen und finanziellen Verlusten durch Cyber-Bedrohungen erheblich reduziert werden.
Vorteile von IDS/IPS
Die Implementierung von IDS/IPS-Lösungen bietet zahlreiche Vorteile, darunter:
- Verbesserte Erkennung von Sicherheitsbedrohungen: Echtzeitüberwachung und Deep Packet Inspection zur frühzeitigen Erkennung von Bedrohungen.
- Automatisierte Reaktion auf Sicherheitsbedrohungen: Inline-IPS-Lösungen können sofort Maßnahmen gegen Bedrohungen ergreifen und so die Zeit zur Risikominderung verkürzen.
- Geringere Angriffsfläche: Hilft, die Anfälligkeit eines Unternehmens gegenüber Cyber-Bedrohungen zu minimieren, indem bösartiger Datenverkehr und nicht autorisierte Zugriffsversuche blockiert werden.
- Compliance- und behördliche Anforderungen: Erfüllt Compliance-Vorgaben, die eine IDS/IPS-Implementierung zum Schutz vertraulicher Daten erfordern (z. B. PCI DSS, HIPAA, DSGVO).
- Netzwerktransparenz und -intelligenz: Bietet wertvolle Einblicke in Netzwerkverkehrsmuster und hilft Unternehmen, Schwachstellen zu erkennen und ihre allgemeine Sicherheitslage zu verbessern.
- Skalierbarkeit und Integration: Integrieren Sie SIEM-Systeme (Security Information and Event Management), Firewalls und andere Sicherheitstools, um ein umfassendes Sicherheitsökosystem zu erstellen.
IDS/IPS-Lösungen sind wesentliche Komponenten moderner Cybersicherheits-Frameworks und unterstützen Unternehmen dabei, Cyber-Bedrohungen mithilfe fortschrittlicher Erkennungstechniken und automatisierter Reaktionen zu erkennen, zu verhindern und darauf zu reagieren. Unabhängig davon, ob IDS/IPS inline oder out-of-band bereitgestellt wird, spielt es eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Netzwerkintegrität, Compliance und allgemeinen Sicherheitsstabilität.
HPE Aruba Networking und IDS/IPS
Sowohl HPE Aruba Networking EdgeConnect SD-WAN als auch HPE Aruba Networking EdgeConnect SD-Branch bieten einen einheitlichen Sicherheitsansatz und ermöglichen mit IDS/IPS Bedrohungserkennung, -prävention und -transparenz in Echtzeit im gesamten Netzwerk.
Die IDS/IPS-Funktion verwendet ein signaturbasiertes Erkennungsmodell, das den gesamten Datenverkehr mithilfe einer regelmäßig aktualisierten Signaturbibliothek überprüft, um bekannte Bedrohungen wie Ransomware, Phishing und Malware zu erkennen. Administratoren können tolerante, moderate oder strenge Sicherheitsmaßnahmen konfigurieren, um den Datenverkehr basierend auf erkannten Bedrohungen zuzulassen, zu warnen oder zu unterbinden. Das System arbeitet entweder im Inline-Modus zur sofortigen Blockierung oder im Performance-Modus zur Out-of-Path-Inspektion, um die Netzwerkeffizienz zu optimieren. Alle erkannten Bedrohungen werden protokolliert, kategorisiert und über ein zentrales Sicherheits-Dashboard visualisiert. Dies bietet netzwerkweite Transparenz, Bedrohungsanalysen und Störungsmanagement mit Einblicken in Angriffstrends, betroffene Benutzer, Geräte und Verkehrsflüsse.
Bedrohungsereignisse können über eine dedizierte Anwendung an SIEM-Lösungen wie Splunk gestreamt werden, wodurch eine Bedrohungskorrelation, -untersuchung und -reaktion in Echtzeit über die gesamte SD-WAN-Fabric hinweg ermöglicht wird. Durch die Integration von IDS/IPS mit Firewall-Richtlinien gewährleistet HPE Aruba Networking ein proaktives Zero-Trust-Sicherheitsmodell und schützt das Netzwerk mit minimalem manuellen Eingriff vor sich entwickelnden Cyber-Bedrohungen.
