Der hybride Arbeitsplatz

Was ist ein hybrider Arbeitsplatz?

Da immer mehr Unternehmen zu einem hybriden Arbeitsplatzmodell wechseln, liegen die größten Bedenken klar darin, wie sich Zusammenarbeit und Innovation von mehreren Standorten aus gleichzeitig aufrechterhalten lassen. Die Vor- und Nachteile hybrider Arbeitsplatzmodelle hängen jedoch davon ab, auf welcher Seite des Managements Sie stehen.

Arbeitgeber

• Vorteile: Für Arbeitgeber ermöglicht die Umstellung auf einen hybriden Arbeitsplatz die Neugestaltung bestehender Bürolayouts, da weniger Mitarbeitende gleichzeitig im Büro sind. Manche sind der Meinung, dass es bereits ausreicht, Wände zu verschieben, um Innovation zu fördern. Unternehmen betrachten diesen Wandel auch als eine Chance, weiter entfernte Talente anzuziehen und so die wirklich ideale Besetzung für eine bestimmte Position zu finden. Darüber hinaus sehen Arbeitgeber in der neuen Möglichkeit, auch über größere Entfernungen hinweg nach neuen Talenten zu suchen, einen Vorteil, die Vielfalt ihrer Belegschaft zu fördern. Und schließlich beobachten Unternehmen, dass remote arbeitendes Personal zufriedener und produktiver wirkt, und sie sind davon überzeugt, dass ein hybrides Arbeitsplatzmodell eine Möglichkeit ist, diese Stimmung langfristig aufrechtzuerhalten.
• Nachteile: In der Führungsetage ist es schwierig, den Überblick über die Belegschaft zu behalten. Verliert das Management wichtige Mitarbeitende aus den Augen, verliert es auch die Möglichkeit deren Motivation. Darüber hinaus kann die Bürokultur leiden, wenn die meisten Mitarbeitenden abwesend sind, insbesondere für diejenigen, die Wert auf Zusammenarbeit legen. Und schließlich stellen hybride Arbeitsumgebungen höhere Anforderungen an Netzwerke, Datenspeicher und andere Technologiesysteme, auf die Unternehmen angewiesen sind. Die Modernisierung der Technologie, um rund um die Uhr und von jedem Standort aus Zugriff zu gewährleisten, stellt eine erhebliche Investition dar.

Mitarbeitende

• Vorteile: Mitarbeitende begrüßen es, ihre Zeiteinteilung selbst zu bestimmen und nicht ständig überwacht zu werden. Einer aktuellen Umfrage zufolge möchten 64 Prozent der Mitarbeitenden zumindest einen Teil ihrer Arbeitszeit in einem Büro, einem Geschäft, einer Fabrik oder an einem anderen Arbeitsplatz verbringen. Und einer anderen Umfrage zufolge glaubt eine Mehrheit der Wissensarbeiter, dass Remote- und Hybridarbeit ihre Gesundheit verbessern kann.
• Nachteile: Gleichzeitig gilt auch das Gegenteil. Beispielsweise würden 73 Prozent der Mitarbeitenden lieber in Gruppen zusammenarbeiten, als außerhalb des Büros unabhängig zu arbeiten. Und viele Mitarbeitende haben Angst vor Isolation und befürchten, dass ihre Leistungen bei Beförderungsentscheidungen unbeachtet bleiben. Weitere erhebliche Vorbehalte bestehen darin, dass der Arbeitsablauf durch alltägliche Ablenkungen unterbrochen wird, was dazu führen kann, dass Mitarbeitende ihrer Arbeit während der Bürozeiten nicht ihre volle Aufmerksamkeit widmen. Darüber hinaus erschweren für Geringverdiener und jüngere Mitarbeitende häufig persönliche Umstände die Arbeit im Homeoffice, z. B., weil sie sich um Kinder oder ältere Menschen kümmern müssen.

Es gibt viele hybride Arbeitsplatzmodelle. Die Auswahl eines hybriden Modells sollte von Faktoren wie Unternehmensgröße, Kultur, Services/Produkte usw. abhängen. Hier ist eine Auswahl von Modellen, die einige Unternehmen übernommen haben:

• 50/50-Mix: Einige Unternehmen haben ein Hybridmodell mit drei Tagen im Büro und einer 50-prozentigen Aufteilung zwischen Remote-/Hybrid-/Büroarbeit für die verbleibenden Tage implementiert. Für manche Unternehmen, wie Banken oder Rechenzentren, funktioniert dies jedoch möglicherweise nicht. Einige Aufgaben haben einen hohen Anteil an persönlichen Kontakt, der eine Remote-Arbeit unmöglich macht.
• 50 % Remote-Arbeit + Genehmigung des Managers für Erhöhung: Einige Unternehmen gestatten ihren Mitarbeitenden, 50 % der Zeit von zu Hause aus zu arbeiten, mit der Option, diesen Prozentsatz mit Genehmigung des Managers zu erhöhen. Dieses Modell bietet ein gewisses Maß an Flexibilität, um bei Bedarf auf die besten Talente eingehen zu können.
• Verkleinerung & Regionalisierung: Im Zuge der anhaltenden Remote-Arbeit in den letzten Jahren wurde vielen Unternehmen bewusst, dass große, eindrucksvolle Innenstadtimmobilien nicht mehr erforderlich sind. Stattdessen geben sie die Immobile auf, beschäftigen einige Mitarbeitende dauerhaft an Remote-Standorten und andere in kleineren Büros in der Region.

Aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach verteilten Arbeitskräften gibt es möglicherweise vermehrt hybride Arbeitsplätze. Tatsächlich ist es dank Cloud-basierter Software jedoch schon seit geraumer Zeit möglich, über beliebige Entfernungen hinweg zusammenzuarbeiten. Der aktuelle Unterschied besteht darin, dass sich die Mitarbeitenden nach so langer Zeit der ausschließlichen Remote-Arbeit besser in der Lage fühlen, mitzureden und zu entscheiden, was für sie am besten funktioniert – und dies auch umzusetzen. Zur erfolgreichen Gestaltung eines hybriden Arbeitsplatzes wird Unternehmen daher empfohlen, Zeit in die Datenerfassung zu investieren, um die Einstellungen ihrer Mitarbeitenden kennenzulernen und diese Präferenzen mit den Bedürfnissen des Unternehmens abzugleichen.

Während die Priorisierung der Mitarbeiterbedürfnisse von entscheidender Bedeutung ist, stehen Unternehmen vor der Herausforderung, ihren Mitarbeitenden die erwartete erstklassige Erfahrung zu bieten und gleichzeitig das Unternehmenswachstum, die Reaktionszeiten bei Kundenanfragen, die Produktivität und die allgemeine Geschäftsleistung aufrechtzuerhalten. Der erste Schritt besteht darin, einen Plan zur schnellen Bewältigung der Herausforderungen zusammenzustellen. Ihr Schlüssel zum Erfolg liegt in der Sicherstellung der Konnektivität. Zum Glück gibt es Best Practices für die effiziente Unterstützung von Remote- und Hybrid-Umgebungen:

• Sorgen Sie für einen sicheren Zugriff auf Daten und die richtigen Tools für Zusammenarbeit und Produktivität mit der Zuverlässigkeit und Leistung, die die Mitarbeitenden für eine gute Erledigung ihrer Arbeit benötigen. Bewerten Sie Ihr Technologieportfolio, um festzustellen, ob es variable Benutzertypen, Datenverkehr und Datenspeicher zuverlässig unterstützen kann.
• Konzentrieren Sie sich auf die richtige Dimensionierung der Einrichtungen vor Ort, um maximale Effizienz zu erzielen. Die Nutzung gemeinsam genutzter und flexibler Büroflächen sollte in Betracht gezogen werden. Außerdem sollte Raum für die Zusammenarbeit bereitgestellt werden, wenn die Mitarbeitenden im Büro sind.
• Unterstützen Sie die Atmosphäre der Veränderung. Das Management muss mithilfe eines transparenten Prozesses dafür sorgen, dass alle Mitarbeitenden wissen, was sich ändert, welche Auswirkungen die Änderungen auf sie haben und was von ihnen erwartet wird.

Der Übergang zu einem hybriden Arbeitsplatz kann der Ausgangspunkt für einen kulturellen Wandel sein. Das endgültige Ergebnis ist der Übergang zu einer neuen Normalität, die Innovationen, Durchbrüche und neue Geschäftsmodelle vorantreibt.