Edge Computing

Was ist Edge Computing?

Edge Computing ist eine Form der Datenverarbeitung, die direkt oder nahe bei einer bestimmten Datenquelle stattfindet, wodurch die Notwendigkeit der Verarbeitung von Daten in einem weit entfernten Rechenzentrum minimiert wird.

Wie funktioniert Edge Computing?

Im Vergleich zu traditionellen Computing-Konzepten bietet Edge Computing Unternehmen und anderen Organisationen die Möglichkeit, Daten schneller und effizienter mit Anwendungen der Enterprise-Klasse zu verarbeiten. In der Vergangenheit erzeugten Geräte am Edge enorme Mengen von Daten, die oft ungenutzt blieben. Heute, da die IT-Architektur mit Mobile Computing und dem Internet der Dinge (IoT)dezentralisiert werden kann, können Unternehmen Erkenntnisse nahezu in Echtzeit mit geringerer Latenz und Cloud-Server-Bandbreite gewinnen, während sie von einer zusätzlichen Sicherheitsebene für sensible Daten profitieren.

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Was sind die Vorteile des Edge Computing?

Edge Computing markiert in vielerlei Hinsicht den nächsten Entwicklungsschritt im Cloud Computing, der durch die Verbreitung von 5G-Netzwerken weltweit ermöglicht wird. Heute können mehr Unternehmen als je zuvor umfangreiche Datenanalysen nutzen – ohne die IT-Infrastruktur, die früher dafür benötigt wurde. Edge Computing kann für viele Zwecke eingesetzt werden, darunter in Bereichen wie Sicherheits- und medizinische Überwachung, autonomes Fahren, Videokonferenzen und Verbesserung des Kundenerlebnisses.

Die Entwicklung von Edge Computing

Die Anfänge von Edge Computing gehen in die 1990er Jahre zurück, als das erste Content Delivery Network (CDN) entwickelt wurde, das Datenerfassungsknoten näher zu den Endbenutzern brachte. Diese Technologie beschränkte sich jedoch auf Bilder und Videos und unterstützte keine enormen Daten-Workloads. In den 2000er Jahren erhöhte der zunehmende Einsatz von mobilen und frühen smarten Geräten die Belastung der vorhandenen IT-Infrastruktur. Neu entwickelte Konzepte wie Pervasive Computing und Peer-to-Peer-Overlay-Netzwerke versuchten, diese Belastung zu verringern.

Doch erst mit der weit verbreiteten Nutzung von Cloud Computing begann die wahre Dezentralisierung der IT, die den Endbenutzern Verarbeitungsleistung der Enterprise-Klasse mit mehr Flexibilität, On-Demand-Skalierbarkeit und Zusammenarbeit auf der ganzen Welt ermöglichte.

Als jedoch immer mehr Endbenutzer Cloud-basierte Anwendungen nachfragten und immer mehr Unternehmen an mehreren Standorten tätig waren, wurde es notwendig, mehr Daten außerhalb des Rechenzentrums – direkt an der Datenquelle – zu verarbeiten und von einem zentralen Standort aus zu verwalten. Das war der Beginn von mobilem Edge Computing.

Heute verändert das „Zeitalter des Internets der Dinge (IoT)“ die Art und Weise, wie IT in Unternehmen zugeordnet wird, wodurch die zuvor komplexe Datenerfassung vereinfacht wird.

 

Wie sieht die Zukunft des Edge Computing aus?

Bedenkt man, dass IoT und Edge Computing noch in den Kinderschuhen stecken, kann ihr maximales Potenzial längst noch nicht voll ausgeschöpft werden. Gleichzeitig beschleunigen sie bereits die digitale Transformation in vielen Branchen und verändern das Leben der Menschen auf der ganzen Welt.

Grundsätzlich optimiert Edge Computing die Menge an Daten, die Unternehmen und Organisationen zu einer bestimmten Zeit verarbeiten können. Dadurch können sie mehr und neue Erkenntnisse so schnell wie nie zuvor gewinnen. Mit detaillierteren Daten von einer Vielzahl verschiedener MEC-Standorte (Multi-Access Edge Computing) sind Unternehmen besser in der Lage, künftige Anforderungen vorherzusehen, zu handhaben, sich darauf vorzubereiten und sich daran anzupassen. Dazu können sie historische und echtzeitnahe Daten sowie eine skalierbare, flexible Verarbeitung nutzen – ohne die Kosten und Einschränkungen älterer IT-Optionen.

Die Beschleunigung von Daten und die Einfachheit von Edge Computing sind auch die treibende Kraft hinter vielen neuen und innovativen Technologien, z. B. für schnellere und leistungsfähigere Mobilgeräte, Onlinezusammenarbeit, schnellere und spannendere Spiele, Content-Erstellung und Verkehrswesen. Insbesondere die kontinuierliche Entwicklung im Bereich des autonomen Fahrens ist ein Paradebeispiel für den Einsatz von Edge Computing in der Praxis. Fahrerlose Autos können in Echtzeit reagieren und sich anpassen und müssen nicht auf Befehle aus einem Rechenzentrum warten, das Hunderte Kilometer entfernt ist.

 

Edge Computing-Anwendungsfälle

Ein Großteil der Technologie, die wir heute für Unterhaltung und Geschäftszwecke nutzen – von Content-Delivery-Systemen über smarte Technologie und Gaming bis zu 5G oder vorausschauender Wartung –, beinhaltet in irgendeiner Form Edge Computing-Technologie.

Beispielsweise speichern Musik- und Videostreaming-Plattformen häufig Daten im Cache, um die Latenz zu verringern und so mehr Netzwerkflexibilität für die Bewältigung des Benutzerdatenverkehrs zu erreichen.

Fertigungsunternehmen profitieren von Edge Computing, da sie ihre Betriebsabläufe besser im Blick behalten. Edge Computing ermöglicht es Unternehmen, die Effizienz von Anlagen und Fertigungslinien engmaschig zu überwachen und in einigen Fällen Fehler zu erkennen, bevor sie auftreten. So können sie kostenintensive Verzögerungen aufgrund von Ausfallzeiten vermeiden. Im Gesundheitswesen wird Edge Computing zur Patientenversorgung eingesetzt, um Ärzten besseren Einblick in Echtzeit in den Gesundheitszustand von Patienten zu geben, ohne dass sie ihre Daten zur Verarbeitung an die Datenbank eines Drittanbieters senden müssen. Öl- und Gasunternehmen wiederum können ihre Assets überwachen und kostspielige Komplikationen vermeiden.

Auch beim Bau von Smart Homes kommen Edge Computing-Lösungen zum Einsatz. Immer mehr Geräte müssen in einem lokalisierten Netzwerk kommunizieren und Daten verarbeiten, insbesondere Geräte wie Sprachassistenten. Ohne Unterstützung durch dezentralisierte Verarbeitungsleistung bräuchten Amazon Alexa und Google Assistant sehr viel länger, um die Fragen der Benutzer zu beantworten.

 

HPE und Edge Computing

HPE unterstützt Unternehmen in zahlreichen Branchen dabei, die sich bietenden Möglichkeiten auszuloten und zu nutzen, darunter Unternehmen und Organisationen wie die Purdue University, verschiedene Krankenhäuser und Behandlungszentren, führende Telekommunikationsunternehmen und sogar Fußballvereine wie Tottenham Hotspur. Diese Projekte reichen von der Schaffung eines nahtlosen Erlebnisses im Gesundheitswesen über den Bau einer schnelleren, intelligenteren Verpackungsanlage bis zur Unterstützung eines bekannten Chemieunternehmens bei der Umstellung von einer Legacy-Infrastruktur auf eine für die Nutzung datengestützter Erkenntnisse konzipierte Infrastruktur.

HPE bietet eine Vielzahl von Edge-Computing-Produkten und -Services, einschließlich HPE Aruba Networking ESP und HPE Edgeline. HPE Aruba Networking ESP hilft Unternehmen, ihre operative Flexibilität zu verbessern, Risiken zu reduzieren, mehr Umsatz zu erzielen, Mobilität zu erreichen und die Produktivität zu steigern. HPE Edgeline bietet die für die Verwirklichung dieser Lösungen nötige Rechen- und Verarbeitungsleistung der Enterprise-Klasse. Darüber hinaus verfügt HPE über die nötige Erfahrung für das Management und die Unterstützung dieser Initiativen und ermöglicht es Kunden, sich auf ihre eigenen Innovationen zu konzentrieren.