Zero-Day-Schwachstelle
Was ist eine Zero-Day-Schwachstelle?
Eine Zero-Day-Schwachstelle ist ein unentdeckter Fehler in einer Anwendung oder einem Betriebssystem, eine Sicherheitslücke, für die es keinen Schutz oder Patch gibt, weil der Softwarehersteller nicht weiß, dass sie existiert – er hatte „null Tage“ Zeit, eine wirksame Reaktion vorzubereiten.
Wie werden Zero-Day-Schwachstellen aufgedeckt?
Der erste Schritt im Bereich der Cybersicherheit besteht darin, zu akzeptieren, dass es kein unverwundbares System gibt, keine perfekte Verteidigung, die jeden Angriff verhindert. Eine Zero-Day-Schwachstelle kann in jedem Unternehmen, in jedem System und zu jeder Zeit auftreten. Sobald Sie akzeptieren, dass unbekannte Schwachstellen und Angriffe immer möglich sind, können Sie eine pragmatische Strategie zur Risikominimierung entwickeln und gleichzeitig planen, wie Sie schnell reagieren und sich von einem Angriff erholen können.
Wie geht man mit Zero-Day-Schwachstellen um?
Wenn Softwareanbieter und Cybersicherheitsexperten eine Zero-Day-Schwachstelle entdecken, handeln sie schnell, um ein Sicherheits-Patch zu entwickeln und zu implementieren. Unternehmen, die von der potenziellen Sicherheitslücke betroffen sein könnten, müssen so schnell wie möglich darauf aufmerksam gemacht werden. Ebenso müssen sie den Sicherheits-Patch implementieren, sobald er verfügbar ist, und während des Zeitfensters, in dem die Schwachstelle besteht, auf die Möglichkeit einer Sicherheitsverletzung achten – auch nachdem der Patch installiert wurde.
Zero-Day-Schwachstelle vs. Zero-Day-Angriff
Eine Zero-Day-Schwachstelle ist eine potenzielle Bedrohung, eine Sicherheitslücke, die nur so lange existiert, wie sie nicht repariert werden kann. Aber bis ein Patch entwickelt, getestet und veröffentlicht ist, gibt es einen kritischen Zeitraum, innerhalb dessen die Schwachstelle ausgenutzt und angegriffen werden kann. In dieser Zeitspanne haben Angreifer einen kurzen Vorteil: Malware ist oft einfacher und schneller zu entwickeln.
Ein Zero-Day-Exploit ist das Worst-Case-Szenario, bei dem bösartiger Code entwickelt und implementiert wird, um die Schwachstelle auszunutzen, bevor eine Sicherheitsmaßnahme verfügbar ist.
Ein Zero-Day-Angriff liegt vor, wenn böswillige Akteure eine bekannte Schwachstelle ausnutzen, um ein anfälliges System zu beschädigen oder vertrauliche Informationen zu stehlen.
Was ist ein Beispiel für einen Zero-Day-Angriff?
Ein berühmtes Beispiel für einen Zero-Day-Angriff ereignete sich in den ersten Tagen der COVID-19-Pandemie, als eine große Zahl von Studierenden und Büroangestellten plötzlich zum Remote-Lernen und -Arbeiten wechselte und sich die tägliche Nutzung von Videokonferenzsoftware praktisch über Nacht vervielfachte. Eine der beliebtesten Videokonferenzplattformen, Zoom, hatte allein im Jahr 2020 über 500 Millionen Downloads.
Im April 2020 wurde in Zoom eine Zero-Day-Schwachstelle entdeckt, die es Angreifern ermöglichte, unter bestimmten Bedingungen Remote-Zugriff auf die Computer der Nutzer zu erhalten. Die Schwachstelle wurde bald gepatcht, doch erst, nachdem die breite negative Berichterstattung viele Unternehmen und Schulen dazu veranlasst hatte, die Nutzung der Zoom-Software vorübergehend einzuschränken oder zu verbieten.
Wie viele Zero-Day-Angriffe gab es schon?
Die Zahl der Zero-Day-Exploits ist in den letzten Jahren explodiert. Im Jahr 2021 wurde eine Rekordzahl von 83 Zero-Day-Exploits gemeldet, mehr als doppelt so viele wie im Jahr 2020. Sicherheitsexperten führen den Anstieg von Zero-Day-Ereignissen auf die kontinuierliche Zunahme von Softwareangeboten, Cloud-Hosting-Services und mit dem Internet verbundenen Geräten zurück – aber auch auf die zunehmende Aufmerksamkeit und Weiterentwicklung von Sicherheitssoftware und -services, die inzwischen viel mehr Angriffe aufdecken.
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