Disaggregierte HCI (dHCI)
Was ist eine disaggregierte HCI?
dHCI steht für „disaggregierte Hyperconverged Infrastructure“. Es handelt sich um eine IT-Infrastrukturlösung, die die Skalierbarkeit und Flexibilität einer disaggregierten Architektur mit den Vorteilen einer hyperkonvergenten Infrastruktur (HCI) verbindet. Eine herkömmliche HCI bündelt Computing-, Datenspeicher- und Netzwerkressourcen in einer einzigen Appliance. Im Gegensatz dazu werden bei einer dHCI diese Ressourcen in Module aufgeteilt, die individuell skaliert werden können. Auf diese Weise können Unternehmen eine Überbereitstellung verhindern und ihre Infrastruktur für bestimmte Workloads optimieren, während sie gleichzeitig die Vorteile der einfachen Verwaltung und Bereitstellung der HCI nutzen können.
HPE dHCI-Lösungen verfügen über integrierte Datenservices wie Datensicherheit, Datenmobilität und Datenoptimierung, die mit den bestehenden Infrastrukturmanagement-Tools von HPE verknüpft werden können, um eine einheitliche Benutzererfahrung zu gewährleisten.
Wie funktioniert eine dHCI?
Eine disaggregierte Hyperconverged Infrastructure (dHCI) kombiniert die Flexibilität und Skalierbarkeit einer disaggregierten Architektur mit der Einfachheit und dem Bedienkomfort einer hyperkonvergenten Infrastruktur (HCI). Nachfolgend werden die grundlegenden Teile eines dHCI-Systems und ihr Zusammenspiel beschrieben:
- Computing-Knoten: Dies sind die Server, auf denen die Anwendungen und virtuellen Maschinen ausgeführt werden. Sie sind vergleichbar mit den Knoten in einem herkömmlichen HCI-System.
- Datenspeicherknoten: Diese Knoten sind für die Bereitstellung von Datenspeicherkapazität für das System zuständig. Dies können entweder reine Flash- oder hybride Datenspeicherknoten sein.
- Netzwerk: Eine Netzwerk-Fabric verbindet die Computing- und Datenspeicherknoten und ermöglicht eine Hochgeschwindigkeitsdatenübertragung zwischen ihnen.
- Software: Die Softwareebene eines dHCI-Systems ist für das Management der Infrastruktur, die Bereitstellung von Datenservices wie Datenschutz, Datenmobilität und Datenoptimierung sowie für die Integration mit anderen Infrastrukturmanagement-Tools zuständig.
Die Computing- und Datenspeicherressourcen in einem dHCI-System sind disaggregiert, das heißt, sie sind physisch voneinander getrennt. Anwendungen können direkt auf den Datenspeicher zugreifen, als wären sie mit dem Server verbunden, da die Softwareebene den Speicher so darstellt, als wäre er lokal auf den Computing-Knoten.
Welche Vorteile bietet eine dHCI?
Unternehmen, die eine dHCI (disaggregierte hyperkonvergente Infrastruktur) einsetzen, profitieren von einer Reihe von Vorteilen, wie beispielsweise:
- Skalierbarkeit: Diese Funktion ermöglicht es Unternehmen, Computing- und Datenspeicherressourcen unabhängig voneinander zu skalieren, sodass sie ihre Infrastruktur auf bestimmte Workloads zuschneiden und Überbereitstellung verhindern können.
- Flexibilität: Unternehmen können den besten Datenspeicher für jede Anwendung auswählen, was die Effizienz steigern und die Kosten senken kann.
- Einfachheit: Die Einfachheit der Verwaltung und Bereitstellung von HCI wird in dHCI beibehalten. Die Softwareebene bietet VM-zentrierte Prozesse, um das Management zu vereinfachen, Datenspeicher- Ressourcen werden angezeigt, obwohl sie lokal auf den Computing-Knoten liegen, was die Verwaltung vereinfacht. Im Vergleich zu herkömmlichen SAN/NAS-Datenspeichern ist das System dadurch einfacher zu managen.
- Integrierte Datenservices: Eine dHCI bietet integrierte Datenservices wie Datenschutz, Datenkomprimierung und Datendeduplizierung, wodurch zusätzliche Software und Hardware überflüssig wird.
- Integration: Für eine reibungslose Nutzungserfahrung lässt sich die dHCI mit der gängigen VMware vCetner Schnittstelle integrieren und mit unterschiedlichen Infrastruktur-Managementtools kombinieren. Dies erleichtert die Verwaltung der gesamten IT-Infrastruktur und hilft den Unternehmen, den Einsatz ihrer aktuellen Managementtools zu optimieren.
Alles in allem bietet eine dHCI eine skalierbare, anpassungsfähige und einfach zu verwaltende Infrastrukturlösung, mit der Unternehmen die Leistung steigern, Kosten senken und das Management optimieren können.
Was ist der Unterschied zwischen einer HCI und dHCI?
Hyperconverged Infrastructure (HCI) und disaggregierte HCI (dHCI) sind beides Ansätze für Rechenzentrumsarchitekturen, mit dem Ziel, das Management zu vereinfachen, Kosten zu senken und die Flexibilität zu steigern. Es gibt jedoch einige wesentliche Unterschiede zwischen den beiden.
- Eine HCI integriert Computing-, Datenspeicher- und Netzwerkressourcen in einer einzigen Appliance oder einem Cluster, wobei sich die Datenspeicher- und Computing-Ressourcen in der Regel auf demselben physischen Gerät befinden. Im Gegensatz dazu trennt die dHCI Computing-, Datenspeicher- und Netzwerkressourcen in verschiedene physische Komponenten, die über eine Hochgeschwindigkeits-Netzwerk-Fabric verbunden sind. Die Managementsoftware für die dHCI ist so konzipiert, dass die Ressourcen als ein einziges System verwaltet werden, obgleich sie physisch voneinander getrennt sind.
- Da eine dHCI eine unabhängige Skalierung der Computing- und Speicherressourcen ermöglicht, ist sie oft vielseitiger als eine HCI. Mit anderen Worten: Unternehmen müssen keine weiteren HCI-Geräte installieren, sondern können einfach die Computing- oder Speicherkapazität nach Bedarf erweitern.
- Aufgrund der Verwendung einee Hochgeschwindigkeits-Netzwerk-Fabric zur Verbindung von Computing- und Datenspeicherressourcen ist die dHCI oft schneller als eine HCI. Dies ermöglicht eine größere Bandbreite und geringere Latenzzeiten, was für Anwendungen, die ein hohes Leistungsniveau erfordern, entscheidend sein kann.
- Da das Management der einzelnen Computing- und Datenspeicherressourcen Fachwissen erfordert, kann eine dHCI schwieriger zu verwalten sein als eine HCI. Durch die Darstellung der Ressourcen als ein einheitliches System soll die Managementsoftware für eine dHCI diesen Prozess jedoch vereinfachen.
- Wenn getrennte Computing- und Datenspeicherressourcen sowie eine Hochgeschwindigkeits-Netzwerk-Fabric zu deren Verbindung erforderlich sind, kann eine dHCI kostenaufwendiger als eine HCI sein. Die Vorteile der Flexibilität und Leistung einer dHCI können dies jedoch ausgleichen.
Im Allgemeinen bietet eine dHCI eine andere Strategie, bei der Computing- und Speicherressourcen isoliert und über eine Hochgeschwindigkeits-Netzwerk-Fabric verbunden werden. Sowohl eine HCI als auch eine dHCI versprechen, das Management zu vereinfachen, Kosten zu sparen und die Flexibilität zu erhöhen.
Für wen eignet sich eine dHCI?
Eine disaggregierte Hyperconverged Infrastructure (dHCI) ist eine vielseitige, skalierbare und einfach zu verwaltende Infrastrukturlösung, die von Unternehmen jeder Größe und in allen Branchen eingesetzt werden kann. Sie eignet sich besonders gut für Unternehmen mit unterschiedlichen Workload-Anforderungen, die eine unabhängige Skalierung von Computing- und Speicherressourcen erfordern.
- Eine dHCI eignet sich für virtualisierte Anwendungen mit unterschiedlichen Leistungs- und Kapazitätsanforderungen.
- Sie ermöglicht Unternehmen, die Datenspeicherkapazität unabhängig von den Computing-Ressourcen zu erweitern und Datenbanken mit Hochleistungsspeicher zu versorgen.
- Eine dHCI kann für geschäftskritische Anwendungen wie Datenbanken eingesetzt werden, die Ausfallsicherheit und leistungsstarke Datenspeicher- und Computing-Ressourcen benötigen.
- Zudem unterstützt sie Cloud-native Anwendungen.
- Sie verfügt über integrierte Funktionen für Datenausfallsicherheit, Dateneffizienz und Datenschutz.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Unternehmen mit schwankenden Workload-Anforderungen hinsichtlich der Kapazitätserweiterung von Computing- und Datenspeicherressourcen eine dHCI in Betracht ziehen sollten.
Wann sollte ich eine dHCI einsetzen?
Sie sollten eine dHCI (disaggregierte Hyperconverged Infrastructure) in Betracht ziehen, wenn:
- Sie gemischte Workloads mit unterschiedlichen Anforderungen haben
- Sie Ausfallsicherheit und Hochleistungsspeicher benötigen
- Sie das Infrastrukturmanagement vereinfachen müssen
- Sie Datenschutz und Disaster Recovery verbessern müssen
- Sie andere Tools für das Infrastrukturmanagement integrieren müssen
Wenn Sie Workloads mit unterschiedlichen Anforderungen haben, ist die dHCI die perfekte Lösung, da sie Hochleistungsspeicher bietet und es Ihnen ermöglicht, Computing- und Speicherressourcen separat zu erweitern. Wenn Sie Ihr Infrastrukturmanagement optimieren möchten, ist eine dHCI die beste Option, da sie die Einfachheit und den Verwaltungskomfort einer hyperkonvergenten Infrastruktur beibehält. Da eine dHCI über integrierte Datenschutz- und Disaster-Recovery-Funktionen verfügt, ist sie die perfekte Wahl, da sie nahtlos mit anderen Infrastrukturmanagement-Tools verbunden werden kann.
Herausforderungen einer dHCI
Obwohl eine dHCI mehrere Vorteile hat, gibt es auch einige Nachteile:
- Da getrennte Computing- und Datenspeicherknoten erforderlich sind, was die Gesamtkosten für die Hardware erhöhen kann, kann eine dHCI teurer sein als eine herkömmliche hyperkonvergente Infrastruktur.
- Die Einrichtung und Verwaltung einer dHCI kann schwieriger sein als die einer herkömmlichen hyperkonvergenten Infrastruktur. Um das System an bestimmte Workloads anzupassen, ist ein umfassendesVerständnis der Computing- und Datenspeicherarchitektur erforderlich.
- Bei einigen Workloads ist eine dHCI möglicherweise nicht so leistungsfähig wie spezifische Datenspeichersysteme. Dies kann an Einschränkungen der Netzwerk-Fabric liegen, die die Computing- und Datenspeicherknoten miteinander verbindet.
- Beieiner dHCI kann es Skalierungseinschränkungen geben. Die Skalierbarkeit des Systems kann beispielsweise eingeschränkt sein, wenn die Netzwerk-Fabric, die die Knoten miteinander verbindet, nicht für eine hohe Bandbreite und geringe Latenzzeiten ausgelegt ist.
- Obgleiche eine dHCI mit anderen Infrastrukturmanagementsystemen verbunden werden kann, kann die Integration zusätzlichen Aufwand und Fachwissen erfordern, um einen nahtlosen Betrieb zu gewährleisten.
HPE und dHCI
Disaggregierte hyperkonvergente Infrastrukturlösungen (dHCI) sind von HPE in einer Vielzahl von Formen erhältlich, um die unterschiedlichen Kundenanforderungen zu erfüllen. Im Folgenden finden Sie eine Liste einiger dHCI-Lösungen von HPE:
- HPE Alletra dHCI: Dies ist die führende dHCI-Lösung von HPE, die HPE Alletra-Arrays mit HPE ProLiant-Servern und HPE-Netzwerken verbindet. Dabei handelt es sich um eine vielseitige, skalierbare und leistungsstarke Infrastruktur, die eine Reihe von Workloads bewältigen kann.
- HPE ProLiant DL Gen9/Gen10/Gen10+/Gen11 Servermodelle: Diese Server sind für dHCI-Anwendungen einschließlich VMware-Hypervisoren konzipiert und verfügen über Leistungsmerkmale wie die neuesten Prozessortechnologien und Arbeitsspeicher.
- HPE Alletra dHCI ist über HPE GreenLake erhältlich: Mit dieser verbrauchsbasierten Option können Unternehmen für ihre Infrastruktur auf einer Pay-per-Use-Basis bezahlen. Die Lösung kann vor Ort, am Edge oder in der Cloud eingerichtet werden und wird mit HPE Alletra dHCI und den Operational Services von HPE angeboten.