Lesezeit: 3 Minuten 45 Sekunden | Veröffentlicht: 28. Oktober 2025
SDN Was ist Software-Defined Networking (SDN)?
Software-Defined Networking (SDN) ist ein Ansatz zur Netzwerkvirtualisierung und Containerisierung, der dabei hilft, Netzwerkressourcen zu optimieren und Netzwerke schnell an sich ändernde Geschäftsanforderungen, Anwendungen und Datenverkehr anzupassen. Es funktioniert durch die Trennung der Steuerungs- und Datenebene des Netzwerks, wodurch eine softwareprogrammierbare Infrastruktur entsteht.
Mit SDN werden die Funktionen Netzwerk-Orchestrierung, -Management, -Analyse und -Automatisierung zur Aufgabe von SDN-Controllern. Diese Controller können die Skalierbarkeit, Leistungsfähigkeit und Verfügbarkeit moderner Cloud Computing- und Speicherressourcen nutzen. SDN-Controller basieren zunehmend auf Plattformen mit offenen Standards und APIs, was es ihnen ermöglicht, Netzwerkgeräte verschiedener Anbieter zu orchestrieren, zu verwalten und zu steuern.
SDN bietet viele Vorteile für Unternehmen. Die Trennung der Steuerungs- und Datentransportschicht erhöht die Flexibilität und beschleunigt die Markteinführungszeit neuer Anwendungen. Die Fähigkeit, schneller auf Probleme und Ausfälle zu reagieren, verbessert darüber hinaus die Netzwerkverfügbarkeit. Die Programmierbarkeit erleichtert es IT-Organisationen schließlich, Netzwerkfunktionen zu automatisieren und die Betriebskosten zu senken.
SDN ist eng mit einer weiteren Technologie, der Netzwerkfunktionsvirtualisierung (NFV), verknüpft. NFV bietet die Möglichkeit, gerätebasierte Netzwerkfunktionen wie Firewalls, Load Balancer und WAN-Beschleuniger zu virtualisieren. Die zentrale Steuerung, die SDN bietet, ermöglicht die effiziente Verwaltung und Orchestrierung dieser virtuellen Netzwerkfunktionen (VNFs), die durch NFV ermöglicht werden.
Welche Probleme löst das SDN?
SDN vereinfacht die Verwaltung hochgradig verteilter physischer Netzwerkinfrastrukturen durch Programmierbarkeit und zentrale Steuerung. IT-Organisationen können das gesamte Netzwerk per Software von einem zentralen Standort aus verwalten und bestimmte Aspekte des Netzwerkbetriebs automatisieren. Auf diese Weise beschleunigt SDN die Netzwerkbereitstellung, Konfigurationsänderungen und Fehlerbehebung, wodurch die betriebliche Komplexität und die Kosten reduziert werden. Zudem beschleunigt es die Behebung von Netzwerkproblemen und -ausfällen, was zu einer verbesserten Produktivzeit und einem besseren Nutzererlebnis führt.
Wie funktioniert SDN?
SDN entkoppelt die Control Plane-Software von der Netzwerkhardware und ermöglicht Netzwerkadministratoren so die programmatische Bereitstellung und Verwaltung von remote verbundenen Geräten mithilfe von APIs. SDN bietet eine gemeinsame Schnittstelle zur Steuerung des gesamten verteilten Netzwerks und entlastet die IT-Abteilung, da sie nicht jedes Gerät einzeln aktualisieren, korrigieren und verwalten müssen.
SDN FAQs
Welche Vorteile bietet SDN?
SDN reduziert die Komplexität und Kosten des Netzwerkbetriebs und beschleunigt gleichzeitig die Behebung von Netzwerkproblemen und -ausfällen. Diese Leistungsmerkmale führen zu folgenden Vorteilen:
- Vereinfachte Abläufe – SDN bietet eine zentrale Ansicht zur Verwaltung des gesamten Netzwerks, reduziert den Zeitaufwand und minimiert manuelle Fehler, die mit der unabhängigen Verwaltung jedes einzelnen Geräts verbunden sind.
- Offene Infrastruktur – Offene APIs und standardisierte Overlay-Tunneling-Verfahren verbinden Public und Private Clouds und ermöglichen so eine einfache Workload-Portabilität und mehr Agilität für Unternehmen.
- Betriebliche Wirtschaftlichkeit – SDN-Controller integrieren virtuelle und physische Netzwerke und ermöglichen es Administratoren, Hardware-Weiterleitungsebenen auszuwählen, die hinsichtlich Kosten, Leistung, Latenz und Skalierbarkeit anwendungsoptimiert sind.
- Höhere Netzwerk-Produktivzeit. Eine schnellere Behebung von Netzwerkproblemen erhöht die Verfügbarkeit des Netzwerks und verbessert das Benutzererlebnis.
Was ist der Unterschied zwischen SDN und traditionellen Netzwerken?
Traditionelle Netzwerke nutzen zur Bereitstellung von Networking-Services festverdrahtete Hardware-Geräte wie Switches, Router und Firewalls. Jedes herkömmliche Netzwerkelement wird unabhängig konfiguriert, was mit zunehmender Größe des Netzwerks zeitaufwändig und betrieblich herausfordernd sein kann.
Im Gegensatz dazu nutzt SDN Virtualisierung, um die Netzwerkbereitstellung und -verwaltung zu beschleunigen, indem es den Betreibern ermöglicht, diese Funktionen netzwerkweit in zentralisierten SDN-Controllern mithilfe einer abstrakten Kopie des physischen Netzwerks auszuführen. SDN-Controller speichern und verwalten außerdem Weiterleitungstabellen zentral, um den Datenverkehr im gesamten Netzwerk insgesamt zu verbessern.
Welche Rolle spielt SDN bei der Netzwerkautomatisierung?
In einem herkömmlichen Netzwerk erfordert das Verschieben von Geräten und Anwendungen eine manuelle Überwachung. Für die Erreichbarkeit und Sicherheit des Netzwerks ist eine Neuzuordnung der IP-Adressen der Geräte erforderlich. SDN automatisiert diesen Prozess, was für die Verwaltung temporärer Workloads und virtualisierter Services, die dynamisch zur Deckung kurzfristiger Anforderungen bereitgestellt werden, von entscheidender Bedeutung ist. In einem SDN werden Workloads und Services so erstellt, dass Netzwerkzugehörigkeit, Erreichbarkeit und Sicherheitsrichtlinien automatisch zugewiesen und durchgesetzt werden, um den Betrieb zu vereinfachen und die Sicherheit zu verbessern.
Was ist der Unterschied zwischen SDN und SD-WAN?
SDN wird typischerweise als Lösung für das Rechenzentrum betrachtet; die Ausweitung der SDN-Anwendung und -Technologie auf das WAN schafft jedoch ein SD-WAN. Die Kombination und Integration von SDN-Controllern über verschiedene Netzwerkdomänen hinweg ermöglicht es Kommunikationsdienstleistern (CSPs), eine allgegenwärtige Cloud-Fabric bereitzustellen, die alle Computing- und Speicherkapazitäten verbindet, von ihren Funkzugangsnetzen (RANs) bis hin zu ihren Transport- und Kernnetzen.
Welche Sicherheitsaspekte sind bei SDN zu berücksichtigen?
SDN erleichtert die Netzwerk-Mikrosegmentierung, bei der Netzwerkzonen geschaffen werden, die Workloads voneinander isolieren und diese individuell sichern. Mithilfe der Mikrosegmentierung können Systemadministratoren Richtlinien erstellen, um den Netzwerkverkehr zwischen Segmenten basierend auf einem Zero Trust-Sicherheitsansatz einzuschränken. Diese Konfiguration verhindert auch, dass ein Angreifer von einem kompromittierten Workload oder einer Anwendung in einem Segment zu einem anderen wechselt, das von dem Sicherheitsvorfall betroffen ist.
Cloud-native Workloads können weiter in Microservices zerlegt werden, wodurch neue Schnittstellen entstehen, die neue Angriffsflächen für böswillige Akteure bieten. Daher führen Microservices zu einer größeren Abhängigkeit sowohl vom Netzwerk als auch von den Sicherheitsrichtlinien, um API-Aufrufe zu schützen und den Datenverkehr zu kontrollieren, der zuvor lokal begrenzt war.
Welche SDN-Lösungen bietet HPE Juniper Networking an?
Die SDN-Lösung von HPE Juniper Networking ist für jede Ebene des Dienstanbieternetzwerks ausgelegt. Kern der Lösung ist Contrail Networking, ein Cloud-Networking-SDN-Produkt, das die Erstellung und Verwaltung virtualisierter Overlay-Netzwerke von Cloud-Benutzern, Geräten, Anwendungen und Workloads automatisiert. Eine weitere Komponente, Juniper Apstra, bietet ein komplettes Rechenzentrums-Fabric-Management, um den Betrieb von Tag 0 bis zu Tag 2 zu automatisieren. Schließlich bietet Paragon Automation absichtsgesteuerte Automatisierung über den gesamten Lebenszyklus des Netzwerks hinweg – von der "Planung über die Koordination bis hin zur Korrelation und Optimierung".