Lesezeit: 4 Minuten | Veröffentlicht: 10. März 2025
OEM Was ist ein OEM?
Ein OEM oder "Original Equipment Manufacturer" stellt ein Teil oder eine Komponente her, die in einem Produkt eines anderen Unternehmens verwendet wird. Ford verwendet zum Beispiel Windschutzscheiben des OEMs PPG.
- Definition von OEM
- Was spricht für OEMs?
- OEM-Software
- OEM-Hardware
Definition für OEM
Ein Original Equipment Manufacturer (OEM) fertigt Komponenten für Produkte eines anderen Unternehmens. Bei einer OEM-Komponente kann es sich um ein Teil, ein Subsystem oder eine Software handeln. Beispiele dafür sind Betriebssysteme (OS) oder Mikroprozessoren in Computern. In der Regel werden Mikroprozessoren oder Betriebssysteme nicht von den Computeranbietern hergestellt. Stattdessen kauft der Computeranbieter diese auf OEM-Basis von anderen Unternehmen ein. Im Englischen wird OEM sogar als Verb gebraucht, "to OEM a part".
Was spricht für OEMs?
Die Zusammenarbeit mit OEMs kann einem Unternehmen viel Zeit und Mühe sparen. Anstatt eine Komponente selbst zu fertigen, kann ein Unternehmen einfach das Design eines anderen Anbieters kaufen und für das eigene Produkt dessen Know-how und Supportorganisation nutzen. OEM-Beziehungen ermöglichen es Unternehmen, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren. Für den OEM stellt der Kunde einen volumenstarken Vertriebskanal dar. PPG profitiert zum Beispiel davon, dass Ford seine Windschutzscheiben in seine Autos einbaut und verkauft.
Was ist OEM-Software?
OEM-Software bezieht sich auf Software, die nicht direkt an Endbenutzer, sondern an Hardwarehersteller verkauft wird, damit diese sie mit ihren eigenen Produkten im Paket anbieten können. Diese Art von Software ist normalerweise auf Geräten wie Computern, Smartphones, Tablets und anderen elektronischen Geräten vorinstalliert, bevor sie den Verbrauchermarkt erreichen.
Vorteile der OEM-Software:
Kosteneinsparungen:
- Niedrigere Kosten für Verbraucher: OEM-Software ist normalerweise zu einem reduzierten Preis erhältlich, da sie in großen Mengen an Hersteller verkauft wird. Diese Kostenersparnis wird häufig an die Verbraucher weitergegeben, wodurch Geräte mit vorinstallierter OEM-Software erschwinglicher werden.
- Volumenlizenzrabatte für Hersteller: Hersteller können OEM-Software in großen Mengen zu einem niedrigeren Preis erwerben und so ihre Gesamtproduktionskosten senken.
Komfort:
- Vorinstallierte Software: Da die Software vorinstalliert ist, müssen Endbenutzer den Installationsprozess nicht selbst durchführen. Dies ist besonders nützlich für Benutzer, die vielleicht nicht technisch versiert sind.
- Sofort einsatzbereite Geräte: Die Geräte sind direkt nutzbar, was das Benutzererlebnis und den Komfort verbessert.
Kompatibilität und Optimierung:
- Hardware-Software-Integration: OEM-Software wird häufig für die spezifische Hardware optimiert, mit der sie als Paket verkauft wird, um eine bessere Leistung und Stabilität zu gewährleisten. Dies kann zu einem nahtloseren und zuverlässigeren Benutzererlebnis führen.
- Treiber- und Firmware-Kompatibilität: Hersteller können sicherstellen, dass die erforderlichen Treiber und Firmware-Updates enthalten sind, wodurch Kompatibilitätsprobleme minimiert werden.
Support und Garantie:
- Zentrale Support-Anlaufstelle: Wenn OEM-Software im Paketumfang eines Geräts enthalten ist, bietet der Hersteller normalerweise Support für die Hardware und die Software. Dies kann die Fehlerbehebung und die Geltendmachung von Garantieansprüchen vereinfachen.
- Erweiterte Supportverträge: Einige Hersteller bieten erweiterte Supportverträge an, die sowohl die Hardware als auch die OEM-Software abdecken.
Marken- und Marketingvorteile:
- Markentreue: Der Verkauf seriöser Software im Paket mit Hardware kann das Markenimage verbessern und die Kundentreue stärken.
- Wertschöpfende Services: Hersteller können durch die Bündelung von Premiumsoftware wertschöpfende Services anbieten, die ihre Produkte auf einem wettbewerbsintensiven Markt differenzieren können.
Anpassung:
- Maßgeschneiderte Benutzererfahrung: Hersteller können die Software anpassen, damit sie besser zu ihrer Hardware und Zielgruppe passt. Diese Anpassung kann Markenthemen, vorinstallierte Anwendungen und andere Verbesserungen umfassen, die ein einzigartiges Benutzererlebnis bieten.
Beispiele für OEM-Software:
- Betriebssysteme: Auf PCs ist Windows vorinstalliert, auf Smartphones ist Android installiert.
- Produktivitätssoftware: Microsoft Office ist auf Laptops vorinstalliert.
- Sicherheitssoftware: im Lieferumfang des Computers enthaltene Antivirensoftware.
- Dienstprogramme: Tools zur Geräteverwaltung, Treiber und Firmware-Updates.
Was ist OEM-Hardware?
HPE (Hewlett Packard Enterprise) und OEM-Hardware:
Hewlett Packard Enterprise (HPE) ist ein führendes Unternehmen in der Technologiebranche und bietet verschiedene Produkte und Lösungen wie Server, Datenspeichersysteme, Netzwerkprodukte und Software. HPE nutzt OEM-Hardware auf verschiedene Weise, um seine Produktlinien und Supportangebote zu verbessern.
1. Integration von Komponenten:
HPE integriert häufig OEM-Hardwarekomponenten in seine eigenen Produkte. Diese Komponenten können von Prozessoren und Speichermodulen bis zu Speichergeräten und Netzwerkkomponenten reichen. Durch die Beschaffung hochwertiger OEM-Hardware kann HPE sicherstellen, dass seine Produkte bestimmte Leistungs-, Zuverlässigkeits- und Kompatibilitätsstandards erfüllen.
2. Kundenspezifische Lösungen:
HPE entwickelt durch die Integration von OEM-Hardware individuelle Lösungen, die auf die Anforderungen bestimmter Branchen oder Anwendungen zugeschnitten sind. HPE könnte beispielsweise spezielle Datenspeicherlösungen, Netzwerkgeräte oder Prozessoren verwenden, die für High Performance Computing, Big Data-Analysen oder Cloud-Umgebungen entwickelt wurden.
3. Markenprodukte:
HPE kann OEM-Hardwareprodukten ein Rebranding unter seinem eigenen Namen verpassen und in seine Produktlinien integrieren. Dadurch hat HPE die Möglichkeit, eine breite Palette an Lösungen anzubieten, ohne jede Komponente im eigenen Unternehmen herstellen zu müssen. Beispiele hierfür sind umbenannte Server, Datenspeichersysteme und Netzwerkgeräte.
4. Skalierbarkeit und Flexibilität:
Durch die Nutzung von OEM-Hardware kann HPE sein Produktangebot effektiver skalieren und neue Technologien schneller einführen. Diese Flexibilität ermöglicht es HPE, sich an die sich ändernden Marktanforderungen anzupassen und die neuesten technologischen Fortschritte in seine Lösungen zu integrieren.
5. Lifecycle Management und Support:
HPE bietet umfassendes Lifecycle Management und Support für seine Produkte, einschließlich derer, die OEM-Hardware enthalten. Dazu gehören Firmware-Updates, Treiber-Support und laufende Wartung. Die globale Support-Infrastruktur von HPE stellt sicher, dass Kunden unabhängig von den zugrundeliegenden OEM-Komponenten rechtzeitig Unterstützung und Updates erhalten.
6. Partnerschaften und Kollaborationen:
HPE geht strategische Partnerschaften mit führenden OEM-Hardwareherstellern ein, um die bestmögliche Integration und Leistung sicherzustellen. Diese Zusammenarbeit umfasst häufig gemeinsame Entwicklungsbemühungen zur Optimierung der Hardware- und Softwarekompatibilität, was zu verbesserten Lösungen für die Kunden führt.