Sicherung und Wiederherstellung
Was sind Sicherung und Wiederherstellung?

Sicherung und Wiederherstellung sind Datamanagementpraktiken, mit denen Daten vor Verlust oder Beschädigung geschützt und die Datenverfügbarkeit im Katastrophenfall sichergestellt werden soll. Diese Vorgehensweisen sind für die Geschäftskontinuität und Datenintegrität von entscheidender Bedeutung. Im Idealfall ist die Sicherungskopie ein perfektes Duplikat Ihrer Daten und steht Ihnen bei Bedarf jederzeit zur Verfügung.

Unter Wiederherstellung versteht man das Wiederherstellen von Daten aus Sicherungskopien in ihren ursprünglichen oder einen verwendbaren Zustand nach Datenverlust, Beschädigung oder einer Katastrophe. Damit die Wiederherstellung gelingt, muss die Sicherungskopie problemlos abrufbar und aktuell sein.

Bild eines Softwareentwicklers.
  • Die Bedeutung von Backups
  • Gängige Sicherungstypen und -methoden
  • Warum ist die Wiederherstellung wichtig?
  • Gängige Wiederherstellungstypen
  • Sicherungs- und Wiederherstellungslösungen für SaaS-Anwendungen
  • Best Practices für die Sicherung und Wiederherstellung
  • 3-2-1-Regel bei der Datensicherung
  • HPE und Sicherung und Wiederherstellung
Die Bedeutung von Backups

Warum sind Backups wichtig?

Sicherungen (sog. Backups) sind statische Kopien von Daten, die für Wiederherstellungszwecke verfügbar sind und sich für die langfristige Speicherung vor Ort oder anderswo eignen. Eine Sicherung kann auf jeder Speicherebene gespeichert werden, einschließlich Wechselmedien wie Bändern. Als Schutzmaßnahme bei Cyberangriffen können sie leicht verschlüsselt, mit einem Air Gap versehen oder unveränderlich gemacht werden. Daher werden Daten mithilfe von Backups über Jahre hinweg gespeichert, um den Datensicherungsstandards und -vorschriften zu entsprechen.

Ohne Datensicherungslösungen wie Disaster Recovery und Backup liegen Ihre digitalen Daten nur an einem Ort vor, beispielsweise auf einer einzelnen Festplatte oder in einer Instanz in der Cloud, wodurch die Daten äußerst anfällig sind. Ein versehentlicher Tastendruck, ein Malware-Angriff oder ein Geräteausfall können alles auslöschen, ähnlich wie wenn man ein Skizzenbuch in eine Pfütze fallen lässt oder den falschen Stapel Papier schreddert. Außerdem besteht insbesondere bei Software-Upgrades oder Datenmigrationen die Gefahr, dass Daten beschädigt werden.

Gängige Sicherungstypen und -methoden

Was sind gängige Sicherungstypen und -methoden?

Gängige Sicherungstypen sind:

  • Vollständige Backups: Dabei handelt es sich um vollständige Kopien aller Daten. Dieser Typ ist am einfachsten wiederherzustellen, erfordert jedoch den meisten Speicherplatz und die meiste Zeit.
  • Inkrementelle Backups: Hierbei handelt es sich um Kopien ausschließlich der Daten, die sich seit der letzten Sicherung (vollständig oder inkrementell) geändert haben. Diese Methode ist schneller und benötigt weniger Speicherplatz, die Wiederherstellung kann jedoch komplexer sein.
  • Differenzielle Backups: Das sind Kopien aller Daten, die sich seit der letzten vollständigen Sicherung verändert haben. Hinsichtlich Speicherplatz und Wiederherstellungskomplexität wird bei diesen Sicherungen ein Gleichgewicht zwischen vollständigen und inkrementellen Backups geschaffen.
  • Spiegel-Backups: Hierbei handelt es sich um eine exakte Kopie der Quelldaten, die normalerweise weder komprimiert noch verschlüsselt werden. Die Wiederherstellung ist schnell, erfordert jedoch viel Speicherplatz.

Gängige Sicherungsmethoden sind:

  • On-Premises-Backups: Backups werden auf lokaler Hardware wie Bändern, Festplatten oder dedizierten Backup-Geräten gespeichert.
  • Cloud-Backups: Daten werden in einem Remote-Cloud-Datenspeicherservice gesichert.
  • Hybride Backups: Kombinieren On-Premises- und Cloud-Backup-Lösungen, um die Vorteile beider Methoden zu bieten.
Warum ist die Wiederherstellung wichtig?

Warum ist die Wiederherstellung wichtig?

Aus geschäftlicher Sicht ist die Fähigkeit, sich nach einer Störung so schnell wie möglich zu erholen, entscheidend. Eine schnelle Wiederherstellung ist unerlässlich, egal, ob es sich um eine ganze Anwendung, eine Reihe von Anwendungen, eine ganze Site oder einzelne Dateien handelt. Die Geschwindigkeit der Wiederherstellung aus einem Backup hängt davon ab, wo das Backup gespeichert ist, etwa auf einem Primärspeicher, einem speziell entwickelten Gerät oder einem Band. Die schnellsten Wiederherstellungen werden meist durch Disaster-Recovery-Lösungen erreicht, aber auch verschiedene Backup-Technologien bieten schnelle Wiederherstellungsoptionen.

Die Art der erforderlichen Wiederherstellung bestimmt die Leistungsanforderungen anhand von Metriken wie dem Recovery Point Objective (RPO) und dem Recovery Time Objective (RTO). Während das RPO vom akzeptablen Datenverlust eines Unternehmens beeinflusst wird, hängt das RTO davon ab, wie stark der Wiederherstellungsprozess automatisiert (nicht manuell) abläuft und wie effektiv der Wiederherstellungsplan implementiert und getestet wurde. Das gilt insbesondere bei der konsistenten Wiederherstellung von Daten und Anwendungen zu einem bestimmten Zeitpunkt.

Gängige Wiederherstellungstypen

Was sind gängige Wiederherstellungstypen?

Gängige Wiederherstellungstypen sind:

  • Wiederherstellung auf Dateiebene: Wiederherstellen einzelner Dateien oder Ordner aus einer Sicherung.
  • Wiederherstellung auf Systemebene: Wiederherstellen ganzer Systeme oder Server, einschließlich aller Dateien, Anwendungen und Einstellungen.
  • Wiederherstellung auf Anwendungsebene: Wiederherstellen bestimmter Anwendungen und ihrer Daten, z. B. Datenbanken oder E-Mail-Systeme.
  • Disaster Recovery: Wiederherstellung kritischer IT-Systeme und -Daten nach einem katastrophalen Ereignis um sicherzustellen, dass der Unternehmensbetrieb fortgesetzt werden kann.
Sicherungs- und Wiederherstellungslösungen für SaaS-Anwendungen

Warum ist eine Backup- und Wiederherstellungslösung für SaaS-Anwendungen wichtig?

Das SaaS-Modell hat viele Vorteile, aber auch einen erheblichen Nachteil: die Fragmentierung der Daten in der SaaS-Landschaft. Jeder SaaS-Anbieter betreibt seine Anwendung als isolierte Insel, eine regelrechte Blackbox. Die Daten eines Unternehmens werden in seinem Cloud-Mandanten (oder Rechenzentrum) gespeichert, sie gehören aber dem Unternehmen und es ist für deren Schutz verantwortlich.

Unabhängig davon, welche SaaS-Anwendung ein Unternehmen nutzt, empfiehlt normalerweise jeder Anbieter in seinen jeweiligen Geschäftsbedingungen, dass Kunden eine Backup-Lösung eines Drittanbieters verwenden, um die Betriebsdaten und den Zugriff zu bewahren, den sie im Falle einer unvorhergesehenen Katastrophe oder Störung benötigen. Es wäre also zu riskant, davon auszugehen, dass Daten sicher sind, nur weil sie Teil einer SaaS-Anwendung sind. Trotz ihrer vielen Vorteile sind SaaS-Anbieter nicht vor Datenverlust gefeit. 

Best Practices für die Sicherung und Wiederherstellung

Was sind Best Practices für Sicherung und Wiederherstellung?

Um Daten zu schützen und die Auswirkungen von Datenverlusten zu minimieren, sollten Unternehmen die folgenden Best Practices für die Sicherung und Wiederherstellung verwenden:

  • Regelmäßige Backups: Planen und führen Sie regelmäßige Sicherungen durch, um sicherzustellen, dass die Daten immer aktuell und geschützt sind.
  • Externe Speicherung: Speichern Sie Backups an einem anderen physischen Ort oder in der Cloud, um sie vor lokalen Katastrophen zu schützen.
  • Datenverschlüsselung: Verschlüsseln Sie Sicherungsdaten, um sie während der Speicherung und Übertragung vor unberechtigtem Zugriff zu schützen.
  • Automatisierte Backup-Lösungen: Verwenden Sie automatisierte Tools, um menschliche Fehler zu minimieren und konsistente Sicherungspläne zu gewährleisten.
  • Tests und Validierung: Testen und validieren Sie Sicherungs- und Wiederherstellungsprozesse regelmäßig um zu gewährleisten, dass Daten effektiv und effizient wiederhergestellt werden können.
  • Aufbewahrungsrichtlinien: Implementieren Sie Richtlinien zur Datenaufbewahrung, um den Lebenszyklus von Sicherungsdaten zu verwalten, die Einhaltung von Vorschriften zu gewährleisten und die Speichernutzung zu optimieren.
  • Dokumentation: Führen Sie eine detaillierte Dokumentation der Sicherungs- und Wiederherstellungsverfahren, -konfigurationen und -zeitpläne.
  • Disaster-Recovery-Plan: Entwickeln und pflegen Sie einen umfassenden Disaster-Recovery-Plan, der die im Falle eines Datenverlusts zu unternehmenden Schritte beschreibt und so eine schnelle und effektive Wiederherstellung gewährleistet.

Um die Integrität und Verfügbarkeit der Daten aufrechtzuerhalten, sind regelmäßige Überprüfungen und Tests der Sicherungs- und Wiederherstellungsprozesse von entscheidender Bedeutung.

3-2-1-Regel bei der Datensicherung

Was ist die 3-2-1-Regel in der Datensicherung?

Die 3-2-1-Backup-Regel ist eine Datensicherungsstrategie, die der Fotograf Peter Krogh zuerst entwickelt und 2005 in seinem Buch über digitales Asset-Management vorgestellt hat. Seitdem ist diese Regel zum Industriestandard für Datensicherung und Katastrophenbereitschaft geworden.

  • Bewahren Sie 3 Kopien der Daten, einschließlich aller Produktionsdaten und zwei Sicherungskopien, auf.
  • Speichern Sie Sicherungskopien auf 2 verschiedenen Speicherarten, die unter anderem beliebige Kombinationen aus On-Premises-, Cloud- oder Offline-Optionen umfassen können.
  • Stellen Sie sicher, dass 1 Sicherungskopie an einem externen Standort gespeichert wird, beispielsweise auf einem Public-Cloud-Server.

Die 3-2-1-Backup-Regel wird häufig ergänzt, am häufigsten durch die 3-2-1-1-Regel, bei der eine der Datenkopien zum Schutz vor Cyberangriffen wie Ransomware unveränderlich gemacht wird. Manchmal werden zusätzliche Kopien, Medien und Sites hinzugefügt, sodass sich eine 4-3-2-1-Regel für zusätzlichen Schutz ergibt.

Die Vorteile der 3-2-1-Backup-Regel

Der Schlüssel zur 3-2-1-Backup-Strategie ist Redundanz. Durch die Erstellung mehrerer Kopien von Produktionsdaten und deren Speicherung an unterschiedlichen Standorten erhöhen Unternehmen ihre Ausfallsicherheit, sollte eine größere Katastrophe eintreten. Sollte Kopie 1 beschädigt werden, ist Kopie 2 sicher auf ihrem eigenen Speichermedium, was eine einfache und schnelle Wiederherstellung ermöglicht. Und da die Daten eines Unternehmens das Rückgrat seiner Geschäftstätigkeit bilden, ist diese verbesserte Ausfallsicherheit und Wiederherstellbarkeit von entscheidender Bedeutung für die Nachhaltigkeit und den Erfolg der Geschäfte.

HPE und Sicherung und Wiederherstellung

Wie kann HPE bei der Sicherung und Wiederherstellung helfen?

HPE bietet eine Reihe von Produkten und Lösungen zur Datensicherung, darunter die Sicherung und Wiederherstellung, die entwickelt wurden, um die Anforderungen von Unternehmen zu erfüllen. Folgende HPE Produkte für die Sicherung und Wiederherstellung gehören dazu: 

HPE StoreOnce System 

Das HPE StoreOnce System ist eine branchenführende, speziell entwickelte Backup-Appliance, die eine schnelle Datensicherung und -wiederherstellung sowie eine kosteneffiziente langfristige Aufbewahrung vor Ort oder in der Cloud für Ihre Workloads bietet. Die Lösung bietet Ihnen die Flexibilität, leistungsstarke dedizierte Appliances für Rechenzentren und virtuelle Speicher-Appliances für kleinere Bereitstellungen an Remote-Arbeitsplätzen und in Filialen auszuwählen. 

HPE Storage Tape 

Unternehmen setzen auf wirtschaftlichen, skalierbaren (und echten Offline-) LTO-Bandspeicher, um selten abgerufene, dennoch wichtige Daten über längere Zeiträume zu schützen und aufzubewahren. Mit HPE StoreEver Tape Storage-Lösungen, die sich durch extrem geringe Gesamtbetriebskosten sowie Air-Gap-Schutz vor Ransomware und Datenkorruption auszeichnen, können IT-Führungskräfte jetzt alle ihre Aufbewahrungs- und Compliance-Anforderungen erfüllen. 

HPE Zerto Software 

Die kontinuierliche Datensicherung der HPE Zerto Software repliziert Daten in Echtzeit von einem an viele Standorte, entweder lokal oder remote, vor Ort oder in der Cloud. HPE Zerto bietet RPOs im Sekundenbereich und RTOs im Minutenbereich, befolgt die 3-2-1-Backup-Regel und priorisiert die Wiederherstellung gegenüber der Datenaufbewahrung. HPE Zerto ist eine Lösung für Disaster Recovery und Cyber-Ausfallsicherheit, die zusammen mit Backup-Lösungen verwendet wird, die eine Langzeitdatenspeicherung ermöglichen. 

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